Der Schillerplatz im Jahre 1925

In der breiten Talaue, am Mittellauf der Aisch gelegen, inmitten der Fränkischen Karpfenteichlandschaft entwickelte sich das nunmehr tausendjährige Höchstadt zu einem liebens- u. wohnenswerten, sowie wirtschaftlich leistungsfähigen Städtchen.
Am Kreuzungspunkt europäischer Verkehrsachsen gehört Höchstadt heute zum Einzugsbereich des Großraumes Nürnberg - Fürth - Erlangen mit bester Verkehrsanbindung nach Bamberg und Würzburg
Mittelsteinzeit:
Eine Burgsandsteinbarriere des östl. Steigerwaldes schafft eine Erhebung neben einem Fluss, ermöglicht eine Furt als Flussübergang für eine aus dem Raum Main - Dreieck - Obermaingebiet - Regnitzfurche nach Süden verlaufende Talquerung und zieht auf geschützter Hochlage Siedler an.
Ausgrabungsfunde aus der Mittelsteinzeit belegen die frühe Besiedlung dieser markanten "Hohen Stätte" (ca.8000 v.Chr.).
ca. 650 - 1157:
Am Kreuzungspunkt eines mittelalterlichen Hochstraßensystems, das hier über den Fluss Aisch führt, entstehen auf der Erhebung eine Burg, daneben eine dörfliche Vorläufersiedlung.
Erste urkundliche Nennung von Hohestete: 1003 n.Chr.: Graf Ezzilo von Schweinfurt schenkt seine hiesigen Besitzungen an das Kloster Fulda. Bis 1157 residieren hier die Grafen von Hohestete, nach ihrem Aussterben kommt Höchstadt an das Hochstift Bamberg- bis zur Eingliederung in das Königreich Bayern 1806.
ca. 1200 - 1400:
Die Bischöfe von Bamberg gründen zu Füßen der Burg im Schutze des Aischbogens eine planmäßige Stadt und schützen sie durch zwei Beringe und vorgelagerte Wassergräben. Diese mittelalterliche Gründung spiegelt sich bis heute im Stadtgrundriss wider: Rechteckige Anlage eines Marktplatzes als Stadtmittelpunkt, direkte Straßenführung zu den Haupttoren (Nürnberger Tor, Bamberger Tor), Verlauf der Ring- und Steinwegstrasse. Erster Schlossbau unter Bischof Ekbert von Andechs-Meran als Sitz für die Hochstiftadministration. (Amtmann, Kastner, Vogt) Eine erste Steinbrücke über die Aisch ersetzt die alte Furt.
ca. 1400 - 1600:
Ein Hochstifturbar bezeichnet Höchstadt als ein "oppidum" (befestigte Stadt) mit Amtssitz, Hochgericht und Burg sowie Erweiterung um zwei Vorstädte (nördl.+östl.), einbezogen durch dritten Mauerring (Lonnerstadter Tor, Äußeres Bamberger Tor, Medbacher Tor). Ein Bürgerrat wird genehmigt; Fürstbischof Lamprecht v. Brunn verleiht Siegel und Stadtrecht; die Wirtschaftskraft der Stadt wird durch mehrere jährliche Wochenmärkte gestärkt. Erweiterung der Schlossanlage durch Anbauten. Höchstadt entwickelt sich zu einem Herrschaftszentrum der Fürstbischöfe von Bamberg.

Höchstadt im Jahre 1938

ca. 1600 - 1900:
Starker Einbruch für die Stadtentwicklung durch Zerstörungen im sog. Markgräfler Krieg (1553), totale Einäscherung im 30-jährigen Krieg (1633) und eine großflächige Feuersbrunst im Altstadtgebiet (1688) .
Ansiedlung des Kapuziner-Ordens in der nördlichen Vorstadt mit Bau eines Klosters und einer Klosterkirche (1710). Umbau und Barockisierung des Schlosses durch Joh. Dienzenhofer. Niederlegung eines Großteiles der Befestigungsanlagen der Stadt (1770 - 1820).
Nach ca. 650-jähriger Herrschaft des Hochstiftes Bamberg Angliederung Höchstadts an das Königreich Bayern (1806): Bischöfliches Kastenamt, Vogtei und Centgericht verschwinden, Kapuzinerkloster wird aufgelöst, seine Besitzungen versteigert; große Teile der St. Anna-Stiftung müssen verkauft werden; die Wallfahrtskirche auf dem Lauberberg wird auf Abbruch versteigert.
Entstehung des Landgerichtsbezirkes Höchstadt mit Sitz des königlichen Bezirksamtes. Höchstadt regionaler Zünftemittelpunkt mit starker landwirtschaftlicher Bedeutung: Kleinbauernanwesen ( 67 Ökonomien, jährl. 26 Viehmärkte), reges Marktgeschehen mit acht Wochenmärkten und ca 170 Handwerker- und Gewerbebetrieben zeigen zur Mitte des 19.Jhd. den typischen Charakter einer Amtsstadt mit regionalem Marktumschlag, Handwerksbetrieben und überwiegenden Ackerbürgern.
Mit Anschluss an das Eisenbahnnetz (1892) entsteht südlich der Aisch eine Gewerbeansiedlung mit beginnendem Wachstum der Stadt im Süden. Noch trennt die breite Aischaue die Südstadt von der übrigen Stadt.
Nach dem zweiten Weltkrieg müssen über 1000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge aufgenommen werden: 1946 überlässt der Stadtrat unter Bgm. Max. Brehm in einer eigenen "Siedlungs-Ordnung" kostenloses Baugelände entlang der Gremsdorfer Straße für Flüchtlingsansiedlungen.

Die alte Aischbrücke (1942)

In der Amtszeit von Bgm. Anton Schell (1951-1978) wächst die Stadt kontinuierlich durch Industrieansiedlungen, sowie Erschließung und Ausweisung großer Baugebiete in alle Richtungen. Die Zahl von ca. 2000 notariellen Bauplatzkäufen in dieser Zeit ist ein deutliches Zeichen des Wachstums. Einen weiteren kräftigen Wachstumsimpuls bringt der direkte doppelte Autobahnanschluss (1964).
Die Einwohnerzahl steigt im Vorkriegsvergleich um das Dreifache. Durch Eingemeindungen von 23 Ortsteilen (1972 + 1978) vergrößert sich die Gemeindefläche auf über 73 qkm. Neben einer umfangreichen Altstadtsanierung wird eine Fläche von ca. 150 ha als Wohn - und Gewerbegebiet im Norden, Süden und Osten der Stadt zur Verfügung gestellt. Die Ausweisung eines ca. 40 ha großen Industrie- und Gewerbegebietes in Autobahnnähe im Osten der Stadt zeigt seit dem Jahre 2000 das verstärkte Werben um weitere Firmenansiedlungen.
Zu dieser Verbesserung seiner Wohn - und Arbeitsplatzsituation und mit einer modernen Infrastruktur sowie als Schulstadt von zentraler Bedeutung kann Höchstadt an der Aisch nahezu alle wesentlichen Kriterien eines leistungsfähigen Mittelzentrums vorweisen.